Kirche St. Johannes

Die Kirche St. Johannes in Guckheim (Rheinland-Pfalz) ist ein Kirchenbau des Frankfurter Architekten Hans Busch.

Ende der 1950er Jahre reichte der Platz in der örtlichen Marienkapelle für die wachsende Gemeinde Guckheim nicht mehr aus. Dem Wunsch nach zwei Gottesdiensten an Sonn- und Feiertagen konnte wegen Priestermangels nicht entsprochen werden. Gemeinsam mit dem für seine Sakralbauten bekannten Architekten Hans Busch aus Frankfurt am Main plante man daher eine Erweiterung der Kapelle einschließlich eines neuen Glockenturms.

Katholische Kirche St. Johannes
St. Johannes Kirche in Guckheim, Einweihung 16. Juni 1963, Architekt: Hans Busch, Frankfurt/Main. Foto: R. Mauer

Kirchenneubau statt Kapellenerweiterung

Hans Busch wurde mit der Planung beauftragt. Im Frühjahr 1959 wurde der Erweiterungsentwurf vom Architekten, dem Pfarrer und den Mitgliedern des Kapellenvorstandes im Bischöflichen Ordinariat in Limburg vorgestellt. Nach Prüfung der Unterlagen konnte der Plan nicht genehmigt werden. Stattdessen wurde der Bau einer neuen Kirche empfohlen. Im Mai 1959 fand eine Versammlung zur Abstimmung über den Kirchenneubau statt. Erst der dritte Entwurf fand die Zustimmung des Bischöflichen Ordinariats. Auf Empfehlung der Kirche wurde aus Kostengründen auf den Bau eines Glockenturms und des geplanten Jugendheims verzichtet.

Katholische Kirche St. Johannes
Katholische Kirche St. Johannes, Frontfassade. Foto: R. Mauer

Im Sommer 1961 begannen die Bauarbeiten auf der Wiese in Weltersbitz. Nach Genehmigung durch das Bischöfliche Ordinariat konnte auch das Turmfundament errichtet werden. Die Grundsteinlegung erfolgte am 1. Oktober 1961 durch Dechant Fischbach. Bis zum Frühjahr 1962 wurde der Rohbau errichtet, Richtfest war am 17. Mai 1962. Die Einweihung fand schließlich am 16. Juni 1963 statt, der erste Gottesdienst wurde jedoch bereits Weihnachten 1962 gefeiert.

Beschreibung des Kirchenbaus

Die Johanneskirche ist ein betont schlichter Baukörper mit rechteckigem Grundriss, einem nach Westen geneigten Pultdach und einer Sakristei im nördlich anschließenden Anbau. Durch die Dachform steht dem nach Osten ausgerichteten Altar die größte Raumhöhe zur Verfügung. Der einschiffige Kirchenraum mit Empore wird von dicken Mauern aus Basaltbruchsteinen, einem für die Region typischen Baumaterial, umschlossen.

Der Kirchenraum wird durch ein horizontales und mehrere vertikale Fensterbänder mit Glasmosaiken belichtet. Das einzige horizontale Fensterband nach Süden stellt mit seinen Glasmosaiken die Passion Christi dar. Der erwähnte Glockenturm wurde bis heute nicht errichtet.

Orgel der St. Johanneskirche

Während einer Versammlung im September 1962 teilte die „Eintracht Guckheim“ mit, durch das Sammeln von Spenden und aus Einnahmen durch Veranstaltungen eine Orgel für die neue Kirche zu erwerben. Die Weihe der Orgel mit 9 Register (ausbaufähig bis zu 19 Register) wurde am 22.12.1963 vorgenommen.

Kosten

Die Kosten des Kirchenbaus beliefen sich auf ca. 268.400 Euro (ca. 525.000 DM). Die Kosten wurden vom Bischöflichen Ordinariat und der Kirchengemeinde getragen. Zusätzlich wurden Spenden der Einwohner von Guckheim und aus einer freiwilligen Zahlung des Kirchengeldes (Patergeld) verwendet.


Zeittafel zur St. Johanneskirche

1970
Umgestaltung des Altarraums und Anpassung an neue liturgische Vorschriften

1976
Die Kirchengemeinde ersetzt ab dem 1.1.1976 die Kapellengemeinde. Der Kapellenvorstand wird durch einen Pfarrgemeinde- und Verwaltungsrat abgelöst. Die Dachhaut der Kirche muss erneuert werden, da es durchregnet. Die Notwendigkeit einer Durchbiegemessung der Dachkonstruktion wird in Erwägung gezogen.

1978
Der Raum im Turmstumpf wird für die Gemeindearbeit, Kommunionunterricht umgebaut.

1982 – 1985
Sanierung der Betonfenster. Nur die Buntfenster der Kreuzwegstation bleiben im Urzustand.

1985
In der Woche vor Christkönigsonntag wird das Ergebnis der Durchbiegemessung bekannt. Aufgrund der Einsturzgefahr wird die Kirche geschlossen. In der anschließenden Woche wird ein Gerüst zur Abstützung des Daches aufgebaut. Man beginnt mit der Renovierung.  Die Dachkonstruktion wird erneuert, desweiteren erfolgt eine Betonsanierung und eine Verfugung der Nordwand. Es werden neue Leuchtkörper angeschafft und der Turmstumpf verputzt. Während der Arbeiten findet der Gottesdienst in der Kapelle auf dem Rothenberg statt.

1988
Eine neue Heizungsanlage wird eingebaut

1991
Im Dezember wird Hochwasser in der Kirche festgestellt

2002 – 2003
Sanierung der Außenfassade und Anschaffung einer neuen Weihnachtskrippe

Die St. Johanneskirche steht unter Denkmalschutz.

Weitere Informationen zur St. Johanneskirche von Klaus Welzhofer sind über diesen LINK (hier klicken) zu finden. Detaillierte Informationen zur Kirchenorgel sind über diesen LINK (hier klicken) zu erreichen. Der Text, der im Grundstein hinterlegten Urkunde, ist über diesen LINK (hier klicken) einsehbar.